Frau sieht in die Sonne

Lichtempfindlichkeit – wird unser Bedürfnis nach Lichtschutz zum Problem?

 

In einer Welt voller Bildschirme, künstlicher Beleuchtung (LED) und Sonnenbrillen scheint der Schutz vor Licht allgegenwärtig und oft auch notwendig. Gerade Menschen mit einer hohen Empfindlichkeit gegenüber Licht – sei es durch Augenerkrankungen, nach Augen OPs, Migräne oder einer hoher Lichtsensibilität (Photophobie) – suchen präzise Schutz vor Helligkeit. Doch was, wenn unser Bemühen, uns vor Licht zu schützen, auf lange Sicht genau das Gegenteil bewirkt?

Licht: Freund oder Feind?

Natürliches Sonnenlicht ist substantiell für unsere Gesundheit. Es reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus, beeinflusst unsere Stimmung durch die Ausschüttung des Botenstoffes Serotonin (Glückshormon), für dessen Regulierung das Vitamin D verantwortlich ist. Zur Bildung des wichtigen Vitamin D ist ein Anteil der im natürlichen Sonnenlicht vorhandene UV Strahlung notwendig, die über die Haut und Augen aufgenommen wird. Auftretende Depressionen, starke Stimmungsschwankungen, vor allem in den Wintermonaten, weisen meist auf einen Vitamin D Mangel hin.
Speziell unsere Augen benötigen wechselnde Lichtverhältnisse um die natürliche Adaptationsleistung (Hell- und Dunkeleinstellung) zu gewährleisten. Unsere Augen benötigen strahlenden Sonnenschein und Schatten.
Wenn wir uns jedoch ständig von natürlichem Licht abschirmen – durch abgedunkelte Räume, Sonnenbrillen oder getönte Brillengläser – nehmen wir unseren Augen und Organismus die Möglichkeit, sich an Helligkeit anzupassen. Eine Folge ist eine massive Einschränkung der Adaptationsleistung. Mit der „Vereinseitigung“ des Sehens werden wir immer lichtempfindlicher. Ein Teufelskreis beginnt.

Übermäßiger Lichtschutz – eine neue Form der Reizvermeidung

In der Psychologie ist bekannt, dass ständige Reizvermeidung oft dazu führt, dass die Empfindlichkeit gegenüber genau diesen Reizen steigt. Auf das Auge übertragen bedeutet das: Wer sich dauerhaft vor Sonnenlicht „versteckt“ , können die Augen kein natürliches Sonnenlicht mehr wahrnehmen. Statt Toleranz baut sich Überempfindlichkeit auf. In extremen Fällen kann dies zu einer chronischen „Lichtscheu“ führen, ohne eine medizinische Indikation.

Rasterbrille: Eine Alternative für natürlichen Lichtschutz

Einen natürlichen Lösungssatz für alle lichtempfindliche Personen bietet die Rasterbrille. Diese mit vielen angeordneten Löcher reduzieren den Lichteinfall, gleichsam gelangen durch den kleinen Lochraster dosierte Sonnenstrahlen auf die Netzhaut. Mit der minimierten Sonneneinstrahlung empfangen wir die heilende Kraft der Farben, so kann auch mit der Rasterbrille das Farbempfinden gesteigert werden. Die Lichttoleranz kann auf natürlichen Wege verbessert werden. Dennoch sehen Sie fast so scharf als mit Ihrer herkömmlichen Brille.
Die Idee dahinter: Das Auge lernt, selber die Fokussierungsarbeit zu leisten und gleichzeitig bietet die Rasterbrille Lichtschutz und die wichtige Gewöhnung der Augen an Lichtreize. Auf der Terrasse, beim Frühlingsspaziergang, am See, beim Arbeiten mit dem Laptop auf den Balkon kann die Rasterbrille so zum praktischen Begleiter im Alltag werden – insbesondere für Personen, die ihre Augen nicht nur vor Helligkeit schützen, sondern auch trainieren möchten.

Tägliches „Sonnen“ – zurück ins natürliche Licht

Eine uralte und mittlerweile wieder entdeckte Methode sich wieder an das Sonnenlicht zu gewöhnen – grade in den Frühlingsmonaten – ist das bewusste, tägliche „Sonnen“. Was bedeutet das: möglichst täglich halten Sie Ihre Augen geschlossen und wenden Sie Ihren Kopf den warmen Sonnenlicht ca. 5-10 Minuten zu. Ausreichende Wärme und Energie dringen durch Ihre geschlossenen Augenlider und Sie vermeiden die Gefahr einer Netzhautschädigung.

„Das „Sonnen“ verhilft Ihnen zu wohliger Entspannung, während Sie die wohltuenden und heilenden Strahlen der Sonne aufnehmen“. (Aus: Natürlich Besser Sehen, Janet Goodrich, S.119)

Um das Auge sanft an Helligkeit gewöhnen zu lassen bieten sich auch Spaziergänge im Schatten oder bei milden Licht (bewölkter Himmel) an, die dem Auge helfen, eine gesunde Lichttoleranz wieder aufzubauen. Ein nicht zu unterschätzenden Nebeneffekt: Mit der wärmenden Sonne  entspannen sich nicht nur verspannte und verkrampfte Augen, sondern die gesamte Muskulatur. Sie fühlen sich rundum locker durch den Energieschub der Sonnenstrahlen.

Zusammenfassung:

Lichtempfindlichkeit ist real und belastend. Doch das völlige Ausschließen von Licht kann sich als kontraproduktiv erweisen. Es lohnt sich einen bewussten Umgang mit Licht und einem gezielten Schutz bei starker Sonne – aber ebenso eine gezielte Lichtgewöhnung durch das Training mit der Lochbrille oder einfach die Wärme der Sonnenstrahlen auf die geschlossenen Augenlider einwirken lassen und sich ganzheitlich verwöhnen lassen.

Unser Auge braucht Licht, um gesund zu bleiben. Es geht also nicht darum, den Schutz aufzugeben- sondern ihn sinnvoll zu dosieren und durch aktive Lichtgewöhnung zu ergänzen.

 


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